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Nachschaffende Sinnbildung

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SINN hebt den Zufall auf und setzt an seine Stelle ein: "so hab' ICH es gewollt".  Da der Mensch in jedem aktuellen Tun - ob er davon weiß oder nicht - auf ganz verschiedene Zukünfte gleichzeitig hinarbeitet, könnte er mit dem Zufall viel gelassener umgehen:  Denn irgendeine der vielen möglichen "Zukünfte" wird es wohl erlauben, mit dem was diese sinnbildend zu bieten hat, einer zunächst ausgesprochen und nur "unglücklich" erscheinenden Wendung entgegenzutreten. Etwa mit den "Worten": "Aber ja, genauso habe ich es gewollt oder hätte ich es eigentlich wollen sollen". Wichtig allein ist, dass der am Ende erreichte Zustand, von sich aus dem Widerfahrenen einen positiven Sinn zu geben vermag. Und oft schon zwischendrin, also mitten in diesem umbruchhaften Geschehen, kann derselbe Mensch auf den Prozess der sich überlagernden möglichen Zukünfte wie auf einen Zug "aufspringen", um auf menschliche Weise vorw

Wir verwechseln schon mal gerne was!

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Dinge beschreiben, die es im Seelischen gar nicht gibt Wir haben uns in der Psychologie ein Beschreiben angewöhnt (und überhaupt, ein Hinsehen!) was einer Art von magersüchtiger Teilhabe am Geschehen gleichkommt, wo wir uns das Geschehen im Beschreiben doch einverleiben" wollen. So beobachten und beschreiben wir z.B. wie folgt: "er ist traurig". Traurigsein gibt es aber als Seelisches (als erlebbaren Zusammenhang) gar nicht, weil es eine Formalisierung ist: Das wirklich existierende Traurigsein ist z.B. ein "als ob ich Haus und Hof verloren hätte" oder ein "als wäre mir die Liebste gestorben" oder "als werde es nie wieder so werden können wie heute" oder...oder...oder. Sprachliche Bilder oder Verwaltungsinstrumente Das Wort Trauer oder traurig sein ist eine formale Zusammenfassung, man könnte auch sagen f1471 oder natürlich auch c7rr5. Ich spreche, wenn ich vom Seelischen spreche, immer von den "erlebbaren Zusammenhängen&q

Wie fängt alles Seelische an?

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- W. Ernest Freud, als Ideengeber für eine spannende Frage - W.E. Freud ist in der Fachwelt wenig bekannt. Aber er setzte mit seinem Wirken etwas fort, was durch den Großvater Sigmund Freud  mit der Erforschung der konflikthaften Natur des Seelischen  begonnen hatte und mit der Erforschung der dyadisch magischen Natur des Seelischen durch Anna Freud (seiner Tante, in deren Obhut er nach dem Tod der Eltern gekommen war) weitergeführt wurde.  Er setzte das "Unternehmen" fort indem er sich auf den Weg machte, die sich selbst hervorbringende und allererste Formen setzen könnende Natur des Seelischen zu studieren. Erste "Formen" seelischer Art glaubte er schon im vorgeburtlichen Stadium eines menschlichen Wesens vorfinden zu können. Und so wurde für ihn die Säuglings- Frühchenforschung zum bevorzugten Forschungsfeld. Vom "Sich selbst genießenden Zusammenspiel": Beobachtungen an den Kleinen, die viel zu früh geboren waren, den "Frühchen",

Das gewaltig gewachsene sprachbildliche Differenzierungspotenzial

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Obertöne als Gleichnis Als man in der Musik die Obertöne entdeckte, nahm die Möglichkeit, individuelle Tonklänge zu bilden, schier unbegrenzt zu. Warum? Weil von da an auf alle Töne verschiedene Obertöne zur Ton-Farbgestaltung "draufgesetzt" werden konnten.  In der sprachbildlichen Welt  gab es in der neueren Zeit eine, von der Wirkung her, sehr ähnliche Entdeckung - allerdings noch kaum in vollem Umfang methodisch erkannt: Hier sind es die  wechselnden Kontexte , die dafür sorgen, dass ein vermeintlich gleiches sprachliches Bild doch jedes mal etwas sehr Verschiedenes bedeuten kann. In der sprachbildlichen Welt entsteht über den gezielten Einsatz von Kontexten ein sich sprunghaft vergrößerndes Differenzierungspotential. Wie ein neuer Kontinent Für die sprachbildliche Welt desjenigen, der die psychischen Zusammenhänge beschreiben und erforschen will, tut sich dabei so etwas wie eine "neue Welt" auf und es ist erlaubt, dabei an die Entdeckung eines

Tatsache oder Projektion?

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Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext:  Während ich in einem facebook-Beitrag facebook-gruppe Psychologie des 21ten Jahrhunderts    Werbung dafür machte, in der Welt der sprachlichen Bilder ein Gemeingut zu sehen, dass wir uns nicht von einem eigentumsorientierten Kontrolldenken vermiesen lassen wollen, kam die klassische Frage auf, ob Bilder (Gleichnisse) nicht immer nur Projektionen seien. Was kann als Tatsache gelten und was als eine "pure Einbildung"? Auf diese Frage muss man tatsächlich etwas gründlicher eingehen. Das habe ich in einem Kommentar versucht, den ich hier veröffentlichen möchte Immer wieder taucht die Frage auf:  Projektion oder Tatsache?   Was ist eigentlich, wenn die Welt selbst ein allumfassendes Erfahrungen-Machen ist. Ist dann unser Suchen nach einfachen Urheberschaften nicht einfach dumm und eitel.   Alfred N. Whithehead (hier von Michael Hampe vorgetragen) vertritt im Folgend

Entwicklung im Spiegel der Geschichte

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Bildanalytischer Appetizer Nr. 2 (Aus dem Archiv) Entwicklung steht in der Geschichte unserer Kultur für drei verschiedene Haltungen und Fragen an die Wirklichkeit. (1) Entwicklung als Herausstellen von Sinn (etwas deutlich machen, explizieren, offenlegen) Im Mittelalter  bis in den Umbruch der sogenannten Neuzeit hinein, sah man in einer Entwicklung die Offenbarungen eines göttlichen Planes. Wenn man die Natur beobachtete, las man im Buch der Natur, das von Gott geschrieben war. Entwickeln hieß, die Zielgerichtetheit der Sache herausstellen, seine Teleologie offenlegen. Für die richtige Lesart sorgten Priester und die lateinische Sprache, die nur für wenige zugängliche war.  (2) Entwicklung als Funktionieren (Entwicklung-in-sich) In der Neuzeit  und mit dem Aufkommen eines naturwissenschaftlichen Weltbildes entstand ein neues und anderes Interesse an der Entwicklung. Die Frage nach dem Funktionieren rückte in den Vordergrund: Wie geht eines aus dem anderen herv

Die Perspektive der Erfahrungszusammenhänge

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Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext: Dieser Beitrag ist von mir in der facebook-gruppe Psychologie des 21ten Jahrhunderts gepostet worden, für Leser, die sich für die Frage interessieren, wie sich psychologisches Denken in der Zukunft entwickeln könnte und entwickeln sollte. Echte Entwicklungen eröffnen stets neue Perspektiven, ein neues "Sehen", sie gehen aber auch selbst erst aus einem veränderten Sehen, aus einer neuen Perspektive auf die Welt hervor. An dem Letzteren will mein Beitrag anknüpfen: Ich stelle darin vor, wie das Denken von Alfred North Whitehead (Mathematiker, Physiker und Philosoph) zu einer Psychologie beitragen kann, die sich durch ein neues und eigenes Wissenschaftsverständnis auszeichnet, und zwar innerhalb einer sich zukünftig möglicherweise neu verstehenden Wissenschaftsgemeinschaft. Wissenschaft mit universaler Perspektive Die Perspektive der Erfahrungszusammenhänge beschr
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Mach ich mir ein Bild oder einen Begriff von einer Sache (Zwei Sprachbilder - statt Augen gegen Ohren) Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext:  In einer fb-Diskussionsgruppe sprach sich jemand gegen abstrakte Begrifflichkeit aus. "Begriffe" sollten vielmehr "dem beweglichen Umgang mit den Bildern dienen". Weil dieser Gedanke aber mit dem Satz: eingeführt wurde: "Sprache [sei] ein sehr grobes Instrument", fürchtete ich, dass auf diesem Hintergrund eine andere Botschaft daraus werden könnte - mit dem Inhalt: Die visuellen Bilder - im Gegensatz zu den Begrifflichen - erlaubten grundsätzlich einen feineren Umgang mit der Wirklichkeit (Begriffe seien eben für das Gröbere - s.o. grobes Instrument).   Man kann sich einen Begiff oder auch ein Bild von einer Sache machen. Das meint - wenn auch sprachbildlich verschieden, doch nah beieinander liegend, so ziemlich das Gleiche.  Stellen wir
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Dionysos als Bild für ein umfassendes Gestaltungs-Prinzip Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext: In diesem Fall war es kein fremder Beitrag, sondern die Lektüre eines lange verschmähten Buches von (dem meinerseits bevorurteilten) Friedrich Georg Jünger über die Griechischen Mythen, die mir ein unerwartetes Vergnügen brachte. Das Gelesene passte sehr schön zu den Themen in der facebook-Gruppe "Psychologiedes 21ten Jahrunderts" :  Deshalb setzte ich den folgenden Beitrag hinein:  Dionysos ist für mich das Bild für den (werdenden) Menschen des 21ten Jahrhunderts. In der alten griechischen Mythologie, bilden die Titanen den Kontrast zu dem was mit **Dionysos als Prinzip** verstanden werden will (nicht unbedingt in der nachsokratisch glattgezogenen Fassung, die im Allgemeinen unser heutiges Verständnis von diesen Mythen prägt) . Ich möchte hier einen Text für sich sprechen lassen. Er ist von Fri
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Der Erwählte (von Thomas Mann) Inzest als Metapher - mit neuem Blick aufs Seelische Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext:  Die Bemerkung (von Camillo Schrimpf) "Ödipus Rex [sei] einfach der größte Sünder/Straftäter, den man sich denken kann. Tatsächlich [habe] die Angst vor INZEST biologische Gründe. Das Gesetz/die Moral [sei] "nur eine Art Überbau. Thomas Mann in der Novelle 'Der Erwählte' hatte schon diesen Gedanken: Gregorius ist der größte Sünder auf Erden: Ein Ödipus Rex. Und er endet auf dem Stuhl Petri (in Rom) als Papst".   Darauf entstand folgender Kommentar und jetzt "Apropos-Beitrag": Der Erwählte von Thomas Mann...  das trifft sich gut, das ist einer meiner Lieblingsromane . Der Inzest wird hier aus dem Koordinatensystem "Schuld" herausgelöst und für eine andere Beschreibung und Draufsicht freigemacht. Von h ier aus fällt es leichter auf e