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Grundlagen bildanalytischen Denkens

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Verstehen und Verfügbarkeit Ein Verstehen stellt sich entweder in den Dienst des Verfügens oder die Verfügbarkeit stellt sich umgekehrt in den Dienst des Verstehens. Konkret heißt das: (a) Verstehen in der Dienstfunktion:  Von einem ersten Verstehen der Zusammenhänge aus legen wir die Richtung unserer Beschreibung fest (oder die in bestimmten Wissenschaftsbereichen so genannten Messparameter). (b) Verfügbarkeit in der Dienstfunktion:  Eine Auffälligkeit (in bestimmten Wissenschaftsbereichen sich statistisch anzeigend) wird dazu herangezogen, ein noch nicht vorhandenes Verstehen herzustellen. Ziel unserer Beschreibung kann das eine Mal das Verstehen sein, das andere Mal kann das Ziel aber auch ein besseres Verfügen-Können über die Dinge sein. Wie verhält es sich dabei mit dem Abzählbaren und dem Formalisierenden? Beides dient eher dem Verfügen und weniger dem Verstehen und passt damit eher zu einer modellgenauen statt zu einer bildgenauen Beschreibungsweise. Eine Beschreibung, die auf e

Entwicklungstherapie

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unter dem Symbol 📑 gibt es  hilfreiche Beispiele zum Text. Diese werden laufend ergänzt. - Eine Ausbildung und die Psychologie dahinter Es existiert eine Ausbildung (Weiterbildung) zum Bildanalytiker und Entwicklungstherapeuten. Diese wird seit mehr als 25 Jahren auf dem Hintergrund einer bildanalytischen Psychologie angeboten und seit dem, vorwiegend im Kölner Raum, erfolgreich durchgeführt. Im Folgenden will sich das Konzept der Ausbildung und der Psychologie dahinter für alle, die sich hierfür interessieren, in eine gut informierende und verständliche Darstellung bringen. Drei wichtige Fragen Was ist mit Entwicklungstherapie gemeint? Entwicklungstherapie meint die gemeinsame Arbeit eines Entwicklungstherapeuten (E-Therapeut) mit einer Person, die entweder in psychische Schwierigkeiten geraten ist oder etwas Besonderes für ihre Persönlichkeit tun will. Ziel dieser Arbeit ist es, die gelebten Geschichten des Therapiesuchenden zu erkunden, sie auf ihre Veränderungsspielräume hin

Botschaft des Zauberlehrlings

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Existenzielle und überformende Zusammenhänge Wir haben uns daran gewöhnt, die Welt in zwei Bereiche zu teilen: in die Welt der wirklichkeitsbegründenden (die existenziellen) und in die der wirklichkeitsüberformenden Zusammenhänge. Mit den ersteren sind alle Verhältnisse gemeint, die in der Naturwissenschaft und in ihren verschiedenen Bereichen zuhause sind (das Physikalische, Chemische, Biologische z.B.). Die wirklichkeitsüberformenden Zusammenhänge haben in den Geistes- und Kulturwissenschaften ihren Ort (das Philosophische, das Psychologische, oder auch das Soziologische z.B.). Letztere finden aber eine deutlich geringere Wertschätzung in der Welt. Grundhaltung, die etwas getrennt halten will. Was könnten die Gründe für die geringere Wertschätzung sein? Dieser Frage bin ich mithilfe einer Analyse des Atmosphärischen nachgegangen. Den existenzbegründenden (naturwissenschaftlichen) Zusammenhängen haftet etwas Unerreichbares, Überirdisches an. Es ist das, was im frühen Mittelalter da

Kennzeichen einer strukturellen Psychotherapie

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Die Kennzeichen einer strukturellen Psychotherapie (aus bildanalytischer Perspektive gesehen) (1) Die Therapie als Bühne. Die strukturelle Psychotherapie ist der Ort, an dem es wie in der Zwischenwelt eines Theaters zur Aufführung eines Problemstückes kommt. Im Mittelpunkt stehen die seelischen Zusammenhänge eines Klienten in ihrem konkret gelebten und ganzheitlichen Sein. (2) Die therapeutische Arbeit besteht darin, die im Klienten latent vorhandenen Veränderungsspielräume erfahrbar zu machen, damit dieser sie mittelfristig in seinem Umgang mit der Welt aufnehmen kann. (3) Der Therapeut spielt in der Aufführung des besagten Problemstücks als jemand mit, der paradoxerweise nicht mitspielt. Das geschieht, indem er den Zwängen, welche im „Spiel“ des Therapieklienten vorgegeben sind, nicht vollständig folgt. Vielmehr wählt er an entscheidender Stelle eine andere miteingeschlossene Reaktionsmöglichkeit, die es dem Gegenüber möglich macht, seine Sache frei vom verfestigten Muster weiterzu

Polarität im Denken

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Ein ausgewachsenes Dilemma Die Polarität als ausgewachsenes Dilemma Wovon ich sprechen will ist ein Ordnungsprinzip, das uns überall hin begleitet und unser Einschätzen und Handeln durchgehend bestimmt. Es ist das Prinzip der Polarität. In allen Zusammenhängen lassen sich Gegensätze finden. Diese haben direkt etwas mit dem Wesen der betreffenden Zusammenhänge zu tun, darüber ist man sich einig. Schauen wir aber weiter und zwar danach, wie in den besagten Zusammenhängen mit den Gegensätzen umgegangen wird, können wir eine sehr interessante Beobachtung machen: Wir behandeln die Gegensätze nämlich mit einer nachlässigen Art des Beschreibens. Wir formalisieren, statt treffend zu beschreiben, bzw. genau hinzuschauen. Aus einer Stabilisierung wird auf diese Weise vereinfachend ein Festwerden und aus einer Flexibilität Beweglichkeit gemacht. Die vorgenommenen Reduktionen auf Beweglichkeit und Festigkeit stehen sich wie zwei Inhalte aus einem Kalkül der formalen Logik gegenüber: die Festigk

Übers Denken nachgedacht

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Stimmigkeitssinn, ein sechster Sinn Ein "Apropos"-Beitrag Er geht aus einem Beitrag in der Facebook-Gruppe Psychologie des 21. Jahrhunderts hervor Kontext:  Dieser Beitrag ist in der facebookgruppe "Psychgologie des 21. Jahrhunderts" gepostet worden. Er hatte eine Empfehlung der Lektüre von Markus Gabriels Buch "Der Sinn des Denkens" zum Inhalt und führte zu Bildanalytischen Überlegungen zum Thema Denken. Ausgangspunkt war die Feststellung, dass bei dem Zustandekommen von wissenschaftlicher Erkenntnis die logische Struktur des Schlüsse-Ziehens und das geschickte Herunterbrechen des Komplexen auf das Abzählbare nicht die entscheidende Rolle spielen. Einer Bildanalytischen Psychologie zufolge geht es hier im Kern um etwas anderes. Das Denken kann in diesem Zusammenhang wie ein sechster Sinn verstanden werden, der im wissenschaftlichen Tun auf eine besondere Weise kultiviert und regieführend zur Wirkung gebracht wird. Wir können ihn auch den Stimmigkeitssinn

Die Erlebbaren Zusammenhänge - eine Grundwissenschaft

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  Beobachtung und Idee mit Folgen Was mich bei der Entwicklung meiner Gedanken zur bildanalytischen Psychologie gerade besonders beschäftigt, sind die voraussichtlichen Folgen einer ganz bestimmten Idee für die zukünftige Einordnung einer Psychologie in die Wissenschaftsgemeinschaft. Bei der besagten Idee geht es um die Beobachtung einer Gesetzlichkeit, die ich mit dem Namen „nachschaffende Sinnbildung“ beschreiben möchte. Das besondere Verhältnis: Seele, Zeit und Kausalität Im Seelischen spielen durchgängig Bedeutungen eine Rolle. Sie folgen aufeinander wie alle Ereignisse überhaupt. Wenn wir uns aber fragen, ob in ihren Abfolgen die Zeit wie gewohnt eine kausalitätsbedingende Wirkung hat, so stoßen wir auf ein merkwürdiges Phänomen. Es zeigt sich nämlich - was das Hervorbringen von Bedeutungen betrifft - eine Zeitumkehr: Das zeitlich zweite oder spätere Ereignis bringt in diesem Falle das zeitlich frühere hervor - und zwar in seiner Bedeutung. Das Nachfolgende gibt diesem erst seinen

Vom Unbewussten zum Atmosphärischen

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  Mit der Ausrichtung unseres Blicks auf das Atmosphärische kommt ein neues Verstehen in die Welt. Wenn wir uns einfach einmal auf die Schultern unserer psychoanalytischen und gestalthaften Vor-Denker stellen und die Neugier dabei mitnehmen, können wir mit etwas Glück einen tief berührenden Blick auf die seelische Landschaft werfen, die es noch zu erschließen gilt. Vorüberlegungen Bewusste und unbewusste Prozesse steuern unsere Werke. Sie sind Werkmeister unserer Erledigungen. In allem, was wir tun ist aber noch eine andere Wirkkomponente entscheidend mit am Werke. Diese hat mit einem Prozess zu tun, der im Tagesgeschehen vollkommen übersehen wird, wo es anders als das sogenannte Unbewusste vollkommen unsichtbar mit hineinspielt. Es stellt sich beinah unmerklich in den Dienst des Gesamtgeschehens, welches sich eindeutig im Modus des Erledigens befindet. Wenn der Mensch schläft und Träume produziert, befindet sich sein Tun in einem davon abweichenden Modus, dem Entfesselungsmodus. Z