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Es werden Posts vom 2021 angezeigt.

Zweimal hingesehen

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Haben wir es bei der Virusbedrohung etwa mit dem schwarmartigen Auftreten einer nicht enden wollenden Masse von gierigen Kleinstwesen zu tun, die sich wie die Vampire an unserer Existenz zu schaffen machen? Wir hätten es mit zwei Geschichten in einer zu tun. Die erste Geschichte würde uns auf die klassischen Vampirfilme verweisen: Ihr zufolge sollte es uns im Pandemiegeschehen darum gehen, über ein magisches Handeln und über die Anwendung ausgesucht archaischer Gewalt, etwas für die endzeitmäßige Befreiung zu tun. In dem Bild vom schwarmartigen Auftreten dieser Plagegeister steckt aber auch der Hinweis auf eine andere und zwar ebenfalls bedenkenswerte Geschichte. Es ist ein Hinweis darauf, dass wohl nicht das einzelne Virus und auch nicht die Anzahl der Einzelnen in Wahrheit unser Problem darstellt. Es ist vielmehr das übergeordnete Ganze, in welchem der einzelne Virus aufgeht (Bildung einer „Individualität“ höherer Ordnung, bekannt auch als Schwarmintelligenz oder kollektive Intelli

Die Corona-Grätsche

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  Wirklichkeit als Totale und  Perspektivisches Aufgehobensein  Wie in St. Exupérys Erzählung vom kleinen Prinzen ist der Mensch in der Begegnung mit Covid-19 einer Erfahrung ausgesetzt, die ihn verstört und zu einer Entscheidung zwingt: Entweder erkennt er an, dass gerade das ihm Wichtigste auf Unverfügbarkeiten gebaut ist, oder er lehnt eine solche Realität sich selbst verleugnend ab. Atmosphärisches Der kleine Prinz, wie er auf seinem Planeten steht mit einer Rose zu seinen Füßen, die ihm einiges zu bedeuten scheint, setzt eine Stimmung ins Bild, die ich atmosphärisch mit der Lage in Verbindung bringe, in der wir uns angesichts der Corona-Pandemie befinden.  Für den kleinen Prinzen aus der gleichnamigen Erzählung von St. Exupéry ist eine Rose dazu da, ein bewunderns- und begehrenswertes Gegenüber zu sein, das uns ebenso freudig erregen wie auch traurig stimmen kann.  Eines Tages erfährt er nun aber, dass eine Rose jenseits seiner kleinen Planetenwelt ein Objekt des Marktes ist, das

Polarität im Denken

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Ein ausgewachsenes Dilemma Die Polarität als ausgewachsenes Dilemma Wovon ich sprechen will ist ein Ordnungsprinzip, das uns überall hin begleitet und unser Einschätzen und Handeln durchgehend bestimmt. Es ist das Prinzip der Polarität. In allen Zusammenhängen lassen sich Gegensätze finden. Diese haben direkt etwas mit dem Wesen der betreffenden Zusammenhänge zu tun, darüber ist man sich einig. Schauen wir aber weiter und zwar danach, wie in den besagten Zusammenhängen mit den Gegensätzen umgegangen wird, können wir eine sehr interessante Beobachtung machen: Wir behandeln die Gegensätze nämlich mit einer nachlässigen Art des Beschreibens. Wir formalisieren, statt treffend zu beschreiben, bzw. genau hinzuschauen. Aus einer Stabilisierung wird auf diese Weise vereinfachend ein Festwerden und aus einer Flexibilität Beweglichkeit gemacht. Die vorgenommenen Reduktionen auf Beweglichkeit und Festigkeit stehen sich wie zwei Inhalte aus einem Kalkül der formalen Logik gegenüber: die Festigk

Übers Denken nachgedacht

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Stimmigkeitssinn, ein sechster Sinn Ein "Apropos"-Beitrag Er geht aus einem Beitrag in der Facebook-Gruppe Psychologie des 21. Jahrhunderts hervor Kontext:  Dieser Beitrag ist in der facebookgruppe "Psychgologie des 21. Jahrhunderts" gepostet worden. Er hatte eine Empfehlung der Lektüre von Markus Gabriels Buch "Der Sinn des Denkens" zum Inhalt und führte zu Bildanalytischen Überlegungen zum Thema Denken. Ausgangspunkt war die Feststellung, dass bei dem Zustandekommen von wissenschaftlicher Erkenntnis die logische Struktur des Schlüsse-Ziehens und das geschickte Herunterbrechen des Komplexen auf das Abzählbare nicht die entscheidende Rolle spielen. Einer Bildanalytischen Psychologie zufolge geht es hier im Kern um etwas anderes. Das Denken kann in diesem Zusammenhang wie ein sechster Sinn verstanden werden, der im wissenschaftlichen Tun auf eine besondere Weise kultiviert und regieführend zur Wirkung gebracht wird. Wir können ihn auch den Stimmigkeitssinn