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Posts mit dem Label "Neues Denken" werden angezeigt.

Was, wenn die Dinge erzählen könnten?

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Bildanalytischer Appetizer Nr 8 (Was meint: die Dinge befragen?) Eine "Schöpfung" sich so denken, dass jedes Ding das "eigentliche" Ziel derselben ist...   Für jedes Ding gäbe es dann eine eigene (Gesamt-)Schöpfungsgeschichte. Der Gedanke EINER Schöfpung wäre damit überwunden. Für Schöpfung können wir in freierer Form jetzt auch "Entwicklung" sagen. Wir schauen immer von dem was uns bekannt ist auf die Dinge, also immer von einer Ordnung oder Vorordnung aus. Wir sehen das uns interessierende Ding immer erst, INDEM   wir versuchen es in unsere Ordnung einzubauen, ohne unbedingt etwas davon zu bemerken.  Wir sollten diesen Blick umdrehen und zukünftig von dem jeweiligen Ding selbst aus versuchen, auf die Welt zu schauen: Was kann das Ding, die Sache uns über die Welt erzählen. Wir drehen den Blick herum. Warum sollten wir das tun? Die Dinge oder Sachen können sich nicht wehren. Sie haben keinen Anwalt, der ihnen zur Seite springt, wenn der Psy

Rettungsversuch - wenn Seelisches droht, sich selbst nicht mehr zu verstehn

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Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext: In einer facebook-Diskussionsgruppe (Psychologie des 21. Jahrhunderts) kam die Sprache auf die seelische Erkrankung des Copiloten, der 150 Menschen mit in den Tod gerissen hat. Im weiteren Kontext ging es dann um "krank" und "gesund" in einem eher frei assoziierenden Rahmen. Deshalb nahm ich dort irgendwann die Gelegenheit wahr, einen mir wichtig erscheinenden und grundlegenden Gedanken zum Thema "Kranksein und Seele" in die Runde zu stellen. Am Ende gehe ich noch kurz auf eine wesentliche Voraussetzung hierfür ein. Menschheit auf der Flucht – und Entfesselung des Ganzen Problem und die naheliegende aber abkürzende Lösung Das Seelische hat die Angewohnheit, immer dann wenn es sich selbst nicht mehr zu verstehen droht, nach etwas zu greifen, was die Dinge schnell wieder in die Reihe bringt. Leider ist dieses Mittel dann meist von einer nach

Widersprüchliche Stimmigkeit - Grundqualität seelischer Realität

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Das Prinzip einer unaufhebbar widersprüchlichen Stimmigkeit Der Blick einer Bildanalytischen Psychologie auf die Wirklichkeit ist ein Denken in Paradoxien. Entstehen und Werden sind in einer widersprüchlichen Stimmigkeit eingebunden (gefangen). Wie kann man sich das an einem Beispiel vorstellen? Jemand ist verabredet und erwartet eine Person, in die er sich möglicherweise bereits verliebt hat. Die Erwartete lässt aber auf sich warten und zwar sehr lange. In diesem Falle kann es passieren, dass der Wartende sehr ins "Leiden" kommt. Er befürchtet, dass seine Liebe vielleicht nicht erwidert wird. Gleichzeitig geschieht aber noch etwas davon sehr Verschiedenes: Der Wartende wird sich nämlich zur gleichen Zeit einer offenbar schon bestehenden "Bindung" zu der Person bewusst und gerät dabei in die entsprechend zugewandten Gefühle - verhält er sich doch in seinem Bangen wie jemand, der den Anderen schon wie einen "Teil" von sich betrachtet. Wenn sic

Aufklärung: Psychologie ist nicht Heilkunde

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  Vorgetragen 1988 - aber immer noch aktuell Bereichs- oder Grundwissenschaft?  Wenn wir die Psychologie als eine Wissenschaft verstehen und einordnen wollen, müssen wir uns die Frage stellen, auf welche Weise das geschehen soll. Können wir von einer Psychologie ausgehen, über die sich reden lässt wie über eine eigene Einheit? Und welches Vorverständnis von Wissenschaft allgemein bringen wir schon mit in unsere Überlegungen ein?  Was verstehen wir unter Wissenschaft allgemein? Auf die letzte Frage möchte ich zuerst eingehen, die zweite beantwortet sich im Laufe meines Vortrages von allein: Wir können in einer ersten groben Unterteilung erstmal von zwei Wissenschaftsarten sprechen. Die eine bezieht sich auf einen besonderen, irgendwie inventarisierbaren Phänomenbereich und kann so als Bereichswissenschaft verstanden werden [z.B. die Geographie mit ihren Flüssen und Bergen, um es salopp zu sagen]. Die andere stellt durch eine eigene, grundlegende Perspektive auf die We

Die sprachbildliche Welt und eine Wissenschaft im Werden

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Das Sprachbildliche und die Psychoanalyse  Das Sprachbildliche hat im letzten Jahrhundert eine neue Bedeutung erhalten. Und diese geht nicht allein auf die Literatur zurück oder auf das zunehmende Geschichtenerzählen im neuen Medium des Films, es war vielmehr die Psychoanalyse die etwas Neues und Überraschendes an der Natur des Sprachbildlichen zutage gefördert hatte. Sie hatte sich nämlich eine bestimmte Eigenschaft derselben zunutze gemacht. Hierzu muss man folgendes wissen: Sprachliche Bilder können Prozesse und Entwicklungen organisieren (sie führen quasi Regie). Beispiel: Jemand ist das Aschenputtel in der Familie oder benimmt sich in seiner Welt wie Narzis aus den Ovidschen "Verwandlungen". Diese sprachlichen Bilder bestimmen darüber, in welchem Maß und auf welche Weise Widersprüchlichkeiten in einem Miteinander zugelassen werden oder eben nicht. Es gibt sprachbildliche Zusammenhänge, in denen vorhandene Widersprüche verleugnet werden, und solche in denen Widers

Wir verwechseln schon mal gerne was!

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Dinge beschreiben, die es im Seelischen gar nicht gibt Wir haben uns in der Psychologie ein Beschreiben angewöhnt (und überhaupt, ein Hinsehen!) was einer Art von magersüchtiger Teilhabe am Geschehen gleichkommt, wo wir uns das Geschehen im Beschreiben doch einverleiben" wollen. So beobachten und beschreiben wir z.B. wie folgt: "er ist traurig". Traurigsein gibt es aber als Seelisches (als erlebbaren Zusammenhang) gar nicht, weil es eine Formalisierung ist: Das wirklich existierende Traurigsein ist z.B. ein "als ob ich Haus und Hof verloren hätte" oder ein "als wäre mir die Liebste gestorben" oder "als werde es nie wieder so werden können wie heute" oder...oder...oder. Sprachliche Bilder oder Verwaltungsinstrumente Das Wort Trauer oder traurig sein ist eine formale Zusammenfassung, man könnte auch sagen f1471 oder natürlich auch c7rr5. Ich spreche, wenn ich vom Seelischen spreche, immer von den "erlebbaren Zusammenhängen&q

Mensch und Seele - Musikinstrument und Musik

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Wir werden als kleine Musikinstrumente geboren... ...in einem weiten und auch in einem etwas engeren Sinne. Was den engeren Sinn betrifft, so erinnere ich an das, worauf die Vorgeburts- und Säuglingsbeobachtungen von W. Ernest Freud aufmerksam gemacht haben: dass unsere Seele mit dem Rhythmischen anfängt (nicht zuletzt repräsentiert durch den mütterlichen Herzschlag), also mit einer bewegten Ordnung, die der im Mutterleib oft hörbaren Musik folgt und die Synchronien herzustellen vermag. Insofern bereitet sich in diesem frühesten seelischen Zustand etwas vor, das wie ein Musikinstrument im Ganzen also auch konkret schon an einer „Musik“ teilhat, einer „Musik“, die um das noch gar nicht so richtig abgehobene kleine Wesen herum irgendwie schon immer da ist. Im Folgenden möchte ich von einer Beziehung im weit gefassten Sinne sprechen. Der Anlass ist eine Analogie, auf die ich gekommen bin, als ich in meiner Lehrzeit auf der Couch von eben diesem W. Ernest Freud meine gut begleiteten u

Friedrich Nietzsche in Sonettform

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Erster Akt (Nietzsche spricht für sich selbst) Nietzsche soll ich Euch erklären? Und vom schiefen Bild befrei'n! Hört den Friedrich aufbegehren: "Nur in kein System hinein! Will Euch zu Euch selbst versuchen, Das will mir das Höchste sein - Selbst den Priester und Eunuchen Lad' ich zum Versuch mir ein. Wirklichkeit ich rolle Dich Von Gleichnissen her auf - Nimm nur Deinen Lauf! Psychodoxem zolle ich Jeglichen Tribut: - Entwicklung find ich gut!" Zweiter Akt (Gegenrede)   Das hab' bildlich ich vor Augen, Wie sich Nietzsche sträubt und ziert. Seinen Stoff kann jeder saugen. Hat er *dafür* promoviert? Tröstend ist, daß seine Schriften "Online" bleiben wie vorher. Ob sie schließlich Frohsinn stiften, Lehrt die "ew'ge Wiederkehr". Es wird durch des Netzes Weiten, "Zarathrustra" sich verbreiten - Mit etlichem Getöse: "Ecce homo!" Nach dem Sieg Ist so mancher Online-Freak "

Sprachliche Bilder als Gemeingut entwickeln

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Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext:  In der  facebook-gruppe Psychologie des 21ten Jahrhunderts   hatte ich auf Jeremy Rifkin hingewiesen, der in seinem Buch "Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft" auf die Bedeutung des Gemeingutes für unsere Zukunft hinweist. Ich denke, dass die Ressource unserer sprachlichen Bilderwelt in einem Punkt überraschend vergleichbar ist mit der Ressource eines z.B. elektromagnetischen Raumes, der um uns herum ist: Sie wird zu einem unheimlichen Reichtum, (wie in der neueren Wellennutzungstechnik) weil wir verstehen, mit dieser Quelle auf einer extrem expandierenden Weise, etwas anzufangen. Das Gemeingut sprachliche Bilderwelt verlangt nach einer Behandlung die sich nicht mehr an dem Muster Eigentum und Besitztum orientiert. In diesem Sinne wollte ich den Leser neugierig machen. In der Welt der sprachlichen Bilder geht es um ein Gut, was der Mensch für seine Interes

Tatsache oder Projektion?

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Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext:  Während ich in einem facebook-Beitrag facebook-gruppe Psychologie des 21ten Jahrhunderts    Werbung dafür machte, in der Welt der sprachlichen Bilder ein Gemeingut zu sehen, dass wir uns nicht von einem eigentumsorientierten Kontrolldenken vermiesen lassen wollen, kam die klassische Frage auf, ob Bilder (Gleichnisse) nicht immer nur Projektionen seien. Was kann als Tatsache gelten und was als eine "pure Einbildung"? Auf diese Frage muss man tatsächlich etwas gründlicher eingehen. Das habe ich in einem Kommentar versucht, den ich hier veröffentlichen möchte Immer wieder taucht die Frage auf:  Projektion oder Tatsache?   Was ist eigentlich, wenn die Welt selbst ein allumfassendes Erfahrungen-Machen ist. Ist dann unser Suchen nach einfachen Urheberschaften nicht einfach dumm und eitel.   Alfred N. Whithehead (hier von Michael Hampe vorgetragen) vertritt im Folgend