Posts

Posts mit dem Label "Gleichnis" werden angezeigt.

Kultur will intensivieren - und kann sich auch schon mal verlieren

Bild
Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext:  Im Zusammenhang mit dem Song-Contest-Gewinn der östereichischen Kunstfigur "Conchita Wurst"  entstand eine Diskussion über den großen Raum, den das Thema Homosexualität heute in den verschiedensten Bereichen einnimmt. Ärger kam darüber auf. Geht es bei der Homosexualität um eine seelische Konstruktion und nicht nur um etwas Graduelles? Diese Fragen werden nicht diskutiert, nur indirekt in der Argumentation mitgeführt. Deshalb wollte ich dieses Problem in ein paar Kommentaren ansprechen, auch in Bezug auf eine Kultur, die, bei all ihren guten Absichten, diese Zusammenhänge (wie mir scheint) auf eine augenblicklich eher tragische Weise rahmt. In Übergängen steckt mehr als ein "Mehr oder Weniger" Bei der Wärme-Entwicklung (physikalisch gesehen) gibt es Übergänge in Graden: kalt, warm und wärmer. Gibt es Graduierungen auch zwischen unterschie

Du musst es dreimal sagen

Bild
Einem Kameraden hilft man.  Einem Kollegen misstraut  man.  Mit  einem  Freunde ist man albern. (Peter Bamm) Strichzeichnung: Werner Mikus
Bild
König Ödipus Die unerträgliche Offenheit von Entwicklung Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext: Ein Link zu dem (via youtube, s.u., als Ganzes abspielbaren) Film Edipo Re (Regie: Pasolini). Camillo Schrimpf hatte diesen Link auf seiner eigenen facebook-Seite mit der folgenden Bemerkung gesetzt:  "Auf Leben und Tod in Griechenland. Warum der Ödipus sich so unbehaglich fühlte". Darauf antwortete ich mit folgendem Kommentar: Über diesen Film freue ich mich schon seit vielen Jahren, seit ich ihn irgendwann im Fernsehen gesehen und aufgezeichnet habe. Er bringt ein Ödipus-Bild auf die Bühne, das uns besonders gut, einen sehr weit reichenden anderen Zusammenhang - neben dem, der uns durch die Psychoanalyse bekannt ist - vor Augen führt. Kann ich das aber in der Kürze hier erzählen? Ich versuch's:  Ein Leben mit "Orakeln" und der Sphinx Der Film ZEIGT auf ein Grundpr
Bild
Dionysos als Bild für ein umfassendes Gestaltungs-Prinzip Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext: In diesem Fall war es kein fremder Beitrag, sondern die Lektüre eines lange verschmähten Buches von (dem meinerseits bevorurteilten) Friedrich Georg Jünger über die Griechischen Mythen, die mir ein unerwartetes Vergnügen brachte. Das Gelesene passte sehr schön zu den Themen in der facebook-Gruppe "Psychologiedes 21ten Jahrunderts" :  Deshalb setzte ich den folgenden Beitrag hinein:  Dionysos ist für mich das Bild für den (werdenden) Menschen des 21ten Jahrhunderts. In der alten griechischen Mythologie, bilden die Titanen den Kontrast zu dem was mit **Dionysos als Prinzip** verstanden werden will (nicht unbedingt in der nachsokratisch glattgezogenen Fassung, die im Allgemeinen unser heutiges Verständnis von diesen Mythen prägt) . Ich möchte hier einen Text für sich sprechen lassen. Er ist von Fri
Bild
Der Erwählte (von Thomas Mann) Inzest als Metapher - mit neuem Blick aufs Seelische Ein "Apropos"-Beitrag - geht auf einen Kommentar oder Beitrag in facebook zurück Kontext:  Die Bemerkung (von Camillo Schrimpf) "Ödipus Rex [sei] einfach der größte Sünder/Straftäter, den man sich denken kann. Tatsächlich [habe] die Angst vor INZEST biologische Gründe. Das Gesetz/die Moral [sei] "nur eine Art Überbau. Thomas Mann in der Novelle 'Der Erwählte' hatte schon diesen Gedanken: Gregorius ist der größte Sünder auf Erden: Ein Ödipus Rex. Und er endet auf dem Stuhl Petri (in Rom) als Papst".   Darauf entstand folgender Kommentar und jetzt "Apropos-Beitrag": Der Erwählte von Thomas Mann...  das trifft sich gut, das ist einer meiner Lieblingsromane . Der Inzest wird hier aus dem Koordinatensystem "Schuld" herausgelöst und für eine andere Beschreibung und Draufsicht freigemacht. Von h ier aus fällt es leichter auf e

Rache am Leben

Bild
- Parabel vom selbstgemachten Leiden - Bildanalytischer Appetizer Nr. 5 Kurze Einführung: Ich bin Beobachter einer Diskussion, in welcher sich ein Psychotherapeut  und ein Hilfesuchender gegenüber stehen.  Der Psychotherapeut ist umringt von Kollegen, bei denen er ein gewisses Ansehen  hat. Hinter dem Kranken, in einigen Metern Abstand, sehe ich eine  Schar von interessierten Anderen, offensichtlich ebenfalls Hilfesuchenden,  die von weitem vorsichtig aber ebenso neugierig an der Begegnung teilhaben wollen. Der Psychotherapeut und sein Gegenüber sprechen dabei ein wenig übertrieben in Metaphern, also in manchmal etwas blumigen Umschreibungen, aber ansonsten kommt es zu einem hochinteressanten Gespräch über das Wesen seelischer Beinträchtigungen und wie man grundsätzlich zu ihnen stehen soll.  Als ich dann aber plötzlich aufwache, habe ich einen Originaltext  von F. Nietzsche aus dem Zarathustra in der Hand (Also sprach Zarathustra; Zweiter Teil; von der Erlösung). Ich war
Bild
Bildanalytische Psychologie - Begriffserklärung - Bildanalytischer Appetizer Nr. 1 Analytisch...     weist auf eine Verwandtschaft mit der Psychoanalyse hin.  In der Bildanalytischen Psychologie haben die seelischen Widersprüche eine ebenso zentrale Bedeutung wie in der Psychoanalyse. Freud konnte zeigen, dass die  Widersprüche (Ambivalenzen) im Seelischen Dreh- und Angelpunkt des psychischen Funktionierens sind.  Die Psychoanalyse im Ganzen wirkte hierzu wie ein experimenteller Beweis:  Werden die Widersprüchlichkeiten im Seelischen ausgeklammert, entstehen Krankheiten (Neurosen), werden sie in der seelischen Konstruktion zugelassen, verschwinden die Störungen. Bild... weist darauf hin, dass die Bildanalytische Psychologie den Gegenstand des Seelischen erweitert. Seelisches meint hier über die Erlebens- und Verhaltenszusammenhänge hinaus alle bildhaften Verhältnisse, auch diejenigen, bei denen die Persönlichkeit nicht einbezogen ist. Die Tiefe

Fußnotenwissenschaften und eine neue Zeit

Bild
Wissenschaft als Form des Klarstellens von Zusammenhängen durch eine Autorität verliert in unserer Zeit zunehmend an Interesse. Die neue Zeit, in die wir hineinwachsen, braucht nicht mehr DIESE Form von Sicherheit, eine, die sich hauptsächlich auf Autoritäten beruft. Ich sehe vielmehr eine Fehlentwicklung darin. Wissenschaft darf nicht zu einer Art von Fußnotenwissenschaft verkommen. Eine neue, intensiver sich austauschende Generation, getragen durch ein anderes Grundgefühl, wendet sich davon ab, auch wenn die  Diskussion um den Fall Guttenberg auf den ersten Blick vielleicht das Gegenteil zeigt. Für mich ist der Wirbel und die Empörung über die sogenannten geistigen Plagiate in weiten Teilen ein Tanz um das goldene Kalb eines "sich selbst applaudierenden" (Sloterdijk) Zitierens. ;-). „Wissenschaftliches Gold“ hat seine "Quellen" doch nicht im ordentlichen Zitieren. Dass diese Diskussion aber ausgerechnet um einen Mann mit dem Namen Guttenberg losgebrochen ist,

Psyche von der Kommunikation her verstehen

Bild
Psyche können wir nach dem Bild einer Kommunikation verstehen. Dann gehen wir von bildhaften (erlebbaren) Zusammenhängen aus, die im „Gespräch“ miteinander sind. Wie in einer guten Unterhaltung tragen diese untereinander etwas aus. Das bedeutet: Es findet ein Austausch zwischen Zusammenhängen statt, die prinzipiell erlebbar sind, also zwischen Analogien, Bildern und Gleichnissen. Diese Art von Kommunikation findet nicht nur zwischen Personen statt, sondern auch innerhalb eines persönlichen Handlungsgeschehens selbst. Und so weit auch Sachen in ihrem Funktionieren oder Wirken Bildverhältnissen folgen, sind sie als seelische Zusammenhänge zu verstehen und wirksam. Das gilt im Übrigen auch dann, wenn bildhafte Zusammenhänge im konkreten Fall vielleicht gar nicht erlebt werden, die Möglichkeit hierzu aber vorhanden ist. Bilder untereinander - ein Beispiel Man kann beobachten, wie bildhafte Zusammenhänge aufeinander wirken. So kann z.B. ein "Sich-Lieb-Kind-machen" (Bil