Teil 3/5: Denken in Paradoxien und psychodoxen Ordnungen



Ein neues Sehen mit „Zweiäuglein“
In einer ersten spielerischen Version wird (dem Märchen folgend) jetzt eine neue, vielfältige Welt von Zusammenhängen entdeckt (Tischlein-deck-dich) und analog zum Märchen „schmeckt“ diese Welt unserem Forscher auch sehr gut - wobei wir berücksichtigen müssen, dass diese Welt zunächst einmal auch eine nach außen hin abgeschottete Eigen- und Inselwelt war. Sowohl im Märchen ist das so als auch in der Welt des Sigmund Freud, was die Anfänge seiner Forschungen betrifft.
Wie also schaut das Zweiäuglein auf die Sache? Beim Niederschreiben ist mir aufgefallen, dass ein Verstehen dieser Methode durch die Sprachgewohnheit schwergemacht wird, die in diesem Falle weitgehend aus einer fachspezifisch medizinischen und psychoanalytischen Literatur kommen. Also stelle ich das Muster des Zwei-Äugleinblickes zunächst einmal an einem anderen Phänomen dar, welches noch nicht durch die psychiatrische oder psychoanalytische Literatur eingefärbt ist. Nach erfolgter Beschreibung des Musters, können wir dasselbe dann recht leicht - wie ich denke - auf die neue Freud‘sche Sicht der „hysterischen“ oder „neurotischen“ Phänomene übersetzen, um diese Methode dann auch deutlich sowohl von der Dreiäuglein- (der Kranke simuliert) als auch von der Einäugleinmethode (aus dem Heil verstoßen sein) unterscheiden zu können.
Nehmen wir das Beispiel des sehnsüchtig Wartenden. Jemand erwartet „seinen Schatz“, aber der kommt und kommt nicht. Wenn sich beide darin noch nicht sicher sind, ein Paar zu sein, kann es passieren, dass der Wartende sehr leidet. Es spielt aber noch etwas anderes in diese Situation hinein. Der Wartende wird sich im Warten einer Bindung bewusst, von der er bis dahin so viel noch nicht gewusst hatte. Er wird von der Situation ergriffen, wie jemand, der den Erwarteten schon als zu ihm zugehörend bewertet. Der Wartende könnte das - vorausgesetzt, dass die seelischen Dinge sich so schön isolieren lassen - jetzt auch mit dem Gefühl eines Zugewinnes erleben, indem er etwa spürt, dass er hier schon bestimmte Wurzeln hat und dass ihm an dem anderen viel liegt.
Aber die Wirklichkeit produziert Erfahrungen oder Gefühle, die schräg dazwischen liegen oder wie aus einer Verschränkung von beiden sich beschreiben lassen. Wir können solche Gefühle und die dementsprechenden Verhaltensweisen nur schlecht in einer zerlegenden Weise beschreiben. Die unangenehmen Gefühle des Wartens beziehen in einer schwer beschreiblichen Weise die besagten Bindungs- oder Verankerungsgefühle mit ein und deshalb tut das Warten auch so richtig „schön“ weh. 

Merkwürdigkeiten werden verständlich
Die Wirklichkeit des Normal-Leidenden, und das betrifft uns alle, sieht so aus, dass wir die paradoxe Natur, also die Zweiseitigkeit der seelischen Dynamik irgendwie anerkennen in unseren Gefühlen und Verarbeitungen. Es gibt aber auch Erlebensformen und Verarbeitungen, die diese Zweiseitigkeit und Paradoxie zu leugnen versuchen. Und damit sind wir bei den sogenannten psychopathologischen Phänomenen. Methoden dieser Art, also solche, die sich an dem Doppelbödigen unserer Realität vorbei zu drücken suchen, haben sich Freud im Umgang mit dem „Ziegenjob“ plötzlich erschlossen. Sie sind ihm bei seiner Arbeit  aufgegangen - natürlich nicht mit einem Schlag.  Aber an diesem Ort und mit diesem Klientel.

Bevor ich nun an dieser Stelle weitermache, möchte ich am Beispiel des Wartenden noch einen Hinweis darauf geben, wie dieses Verleugnen stattfindet und funktioniert. Stellen wir uns ganz einfach vor, der sehnsüchtig Wartende würde in seiner misslichen Lage plötzlich behaupten, er habe seinen Partner sowieso schon durchschaut und ihn auch schon beim letzten Treffen in diesem oder jenem Punkt nicht wirklich glauben können und kurzum, er wisse es eigentlich schon länger, dass der andere, auf den er wartet, es eigentlich nicht wert sei. In diesem Falle würde der so zu sich Sprechende das tatsächliche Verbundensein verleugnen und die durchaus fühlbare Bindung, die zu einer produktiven Resonanz für vieles Weitere werden könnte. Diese Bindung, die ihn jetzt also ein bisschen weh zu tun droht ist genau die Seite, die es im Beispielsfalle hier zu unterdrücken gilt (wir können dabei an die Freud‘schen Begriffe der Abwehr und Verdrängung denken) Dieses Leugnen (nicht zu verwechseln mit der Verleugnung im Sinne eines seelisch „frühen“ Abwehrmechanismus, den Freud erst in einem späteren Forschungsabschnitt entdecken konnte) schafft dem Betroffenen jetzt einen riesigen Aufwand an den Hals und setzt ihn den kompliziertesten und aufwendigsten Situationen und Wendungen aus.
Dieselbe Methode, die versucht, die unangenehme Seite des Ganzen zu leugnen, bindet den Betreffenden nun um so stärker an genau die Sache, die er grade auszuklammern sucht. Die tatsächliche Bindung wird dabei in ihrer Bedeutung immer mächtiger: Der Betroffene verliert nicht etwa den Kontakt zu der ausgeklammerten Sache, wie es z.B. in psychotischen Zusammenhängen der Fall ist, sondern er versteigt sich vielmehr immer weiter in dieselbe hinein und gerät dabei mehr und mehr in eine verdrehte und schließlich dauerhaft verkehrte Wirklichkeit hinein.
Ein solches Ausklammern zeigt sich in seinem Funktionieren auch in Fehlleistungen und Versprechern z.B., die uns auch jenseits einer leidend gewordenen Gesamtstruktur begegnen. So berichtet Freud von einem Chef, der zu seiner kleinen Belegschaft, einen Toast aussprechend, sagt: ich möchte auf ihr Wohl aufstoßen. Die Fehlleistung zeigt, wie sich hier etwas gleichsam mit Gewalt durchsetzt, wenn auch etwas „verrückt“ und ohne den Betroffenen in Form einer Krise ganz „ordentlich“ erst einmal auf das Problem aufmerksam zu machen. Das Problem schlägt einfach zu: Durch die Gunst der wortbaumäßigen Verwandschaft zwischen dem „Auf“- und dem „An“-stoßen wird es der Seelendynamik des Chefs möglich, einen mühsam zurückgehaltenen Wunsch einmal Leine zu lassen. Für den Bruchteil einer Sekunde, so könnte man sagen, darf etwas davon „herausschießen“. Wahrscheinlich geht es um den Wunsch, den Mitarbeitern gegenüber einmal sehr direkt sein wahres Unbehagen auszudrücken - ein Unbehagen, dass vielleicht in den Worten „ich find Euch eigentlich zum Kotzen“ seinen Ausdruck sucht. Die Anspielung auf das, was uns im wörtlichen Sinne „hochkommen“ kann, wird für das versteckte Ausbringen des Wunsches nutzbar gemacht (konkret durch das Vertauschen der Vorsilbe „an“ mit der Vorsilbe „auf“).

Startprobleme für ein neues Denken
Die Entdeckungen Freuds betrafen im Wesentlichen das "unlogisch" erscheinende Seelische bzw. die ihm  eigene und besondere Logik. Dabei ging es um Zusammenhänge, die zwar Ordnungen und Gesetze zeigten, sich aber einem reinen, logischen Erschließen gegenüber verweigerten. Für Freud ging es um eine "Logik des Unbewussten" und das bedeutet zugleich: um Zusammenhänge einer neuen Wissenschaft (Psychoanalyse, Tiefenpsychologie).

Die Erforschung dieser Zusammenhänge bekam sehr schnell eine Art Eigenleben. Auf das Märchen bezogen können wir uns fragen: Warum sollte Zweiäuglein sich gegen den Widerstand der Schwestern und der Mutter, um einen besseren Platz am Tische der Familie mühen? Hier hatte Zweiäuglein, jedenfalls was das Essen betraf, alles was das Herz begehrte. Auf unser Thema zurück übersetzt heißt das: Die Psychoanalyse bekam erstmal einen ungeheuren Schub nach vorne - nicht zuletzt durch die provozierende Verbindung ihrer Theoriebildung mit Dingen, die im öffentlichen Leben und in der Diskussion Tabu waren, den sexuellen Dingen nämlich. In einem Kontext der ärztlichen Hilfeleistung war das schon sehr brisant, das Erforschen von sexuellen Phantasien und ähnlichem. So lässt sich auch das Abschotten und das Zirkelbilden um die Person von Sigmund Freud verstehen.

Die erste Position im Umgang mit dem Neuen ist durch die Wiederholungen im Märchen gekennzeichnet, welche mit der wundersamen Einrichtung eines solchen Tischleins beschrieben wird. Man konnte auch in der Situation der frühen Psychoanalyse immer wieder alles „verschwinden lassen“ und sich im Schutze einer anerkannten Existenz als Neurologie-Arzt z.B. zurück in die alte Ordnung retten. Zur Not konnte man sich auf die Formel „wer heilt hat Recht“ herausreden, und auf einen möglicherweise nicht mehr so fernen Zeitpunkt verweisen an dem die naturwissenschaftlichen Grundlagen zum Verständnis dieser Phänomene vorliegen würden.
Was wir in Analogie zum Märchen in einem nächsten Schritt erleben, ist der Versuch der Wissenschafts-Gemeinschaft, in das seltsame Geschehen einzugreifen. In der kleinen Familie, von der das  Märchen erzählt, fragte man sich: Was geschieht da gerade mit unserem Zweiäuglein, das  doch eigentlich leiden müsste und stattdessen so frisch und gut gelaunt ausschaut. Was nährt unser uninteressantes, eine Randexistenz besetzendes, Schwesterchen neuerdings? Und so fragte man sich schließlich, ob man dem Geheimnis nicht mit den bewehrten Methoden des Einäuglein oder Dreiäuglein auf die Spur kommen könne. Zunächst versuchte man das Problem mit dem Einäuglein beizukommen: Man versuchte also das, was dem Schwesterchen Neues begegnet war (und wovon man nicht das Geringste verstand), zunächst einmal mit der Einäugleinmethode zu klären: 
In einer ersten Verkürzung nahm man an, dass es sich bei den neuen Beobachtungen um eine Art von Katharsis (Abfuhr von Spannungen) handeln müsse, welche die Symptome zum Verschwinden bringen kann. Für das Denken nach der Einäuglein-Methode lag es nahe, sich eine „eingeklemmte“ Seele zu denken, die sich durch ein Abreagieren gleichsam wieder Freiheit verschafft um sich dann wieder in einem störungsfreien Nervenkostüm „zurückzumelden“. Nicht zuletzt ging es ja meist um so peinliche Dinge wie die Sexualität, von der man sich eine Schuld zeugende und Verklemmungen produzierende Wirkungsweise gut vorstellen konnte. Diese einfache Erklärung mit ihren zentralen Anleihen in einem Denken, das auf das Ideal einer „Geschlossenheit ohne Reste“ ausgerichtet ist, schaffte es natürlich nicht, dem Zweiäuglein sein Geheimnis zu entreißen. Vor einer solchen Verwechslung wusste sich auch die Entwicklung der Psychoanalyse zu schützen. Die Methode ließ sich nicht auf die besagte Weise verkürzen. Im Märchen wird das Einäuglein sanft und erfolgreich davon abgebracht, vom Geheimnis etwas mitzukriegen, Zweiäuglein singt es in den Schlaf.

Rückschläge und Verwechslungsgefahr
Etwas anders lief es dann allerdings mit der sogenannten Dreiäugleinmethode. Die Objektivierungsmethode mit ihrem Denken von einer dritten und von außen auf die Widersprüche sehenden Warte verwirrte das Zweiäuglein. Das klassisch-naturwissenschaftliche Denken geht ja von Systemen aus, deren Belastung und Entlastung sich jeweils aus dem Gegeneinander von Wirkungen oder Kräften erklären: Entlastung oder Heilung findet dann über das Finden und Herstellen einer vernünftigen Ausgleichsform statt. Die grundlegende Spannung wird dann darin gleichsam aufgelöst. Die Methode des Zweiäugleins, in der es stattdessen um die Unauflösbarkeit von Widersprüchen geht, konnte mit einer solchen Logik und Denkmethode aber leider noch allzu schnell verwechselt werden!
Es ist sprachlich eben sehr schwer zu unterscheiden, ob eine Widersprüchlichkeit nun so verstanden wird, dass sie in der vermittelnden Gestalt von etwas anderem „aufgehoben“ ist, oder ob sie als ein unaufhebbarer Gegensatz in etwas anderem weiterlebt. Eine Verwechslung des Neuen mit der bewehrten naturwissenschaftlichen Denkweise liegt als Gefahr tatsächlich nah. Und es kommt geschichtlich gesehen noch ein Wichtiges Weiteres hinzu: Ich denke, dass unser Zweiäuglein auch eine, wenn auch nur unbewusst wirksame Neigung dazu hatte, bei aller Faszination am Neuen, aus dieser außergewöhnlichen Rand- und Sonderwelt auch wieder herauszukommen. Wahrscheinlich wäre sie allzu gerne von der Familie anerkannt. Ein unbewusst wirksamer Wunsch auf ein „dummes“ Verwechseln und Erwischtwerden, kann also durchaus hier angenommen werden.

Wie das Zweiäuglein hatte wohl auch die Psychoanalyse in ihrer ersten Zeit über weite Strecken den Wunsch, obwohl es nicht gut hierfür aussah, eine Anerkennung aus der Wissenschaftsgemeinschaft zu erhalten. Erst nach der Ziegentötung in der zweiten Phase des Zusammenlebens, wo der Baum mit den goldenen Früchten schon vor der Türe steht und sie versteckt gehalten wird, da wünscht sie sich nichts sehnlicher, als aus dem bestehenden Rahmen herauszukommen und mit fortgenommen zu werden, was sie dem Ritter; der sich für ihre besonderen Fähigkeiten interessiert, auch zu erkennen gibt. Zunächst aber mag die Neigung zu Scheitern und zu einem Rückfall in die Geborgenheit des Alten durchaus mit am Werk gewesen sein. Und so passiert dem Zweiäuglein eben die besagte kleine Nachlässigkeit: Beim Versuch, sich das Dreiäuglein als Zeugen beim Tischleindeckdich-Akt vom Hals zu schaffen, vertut es sich und singt dreimal im Wechsel falsch: Dreiäuglein wachst Du? Zweiäuglein schläfst Du? Das „Unglück“ passiert und über die Verwechslung fliegt das geheimnisvolle Treiben auf und findet in dieser Form jedenfalls ein jähes Ende. Der Versprecher (Zwei- mit Dreiäuglein) weist darauf hin, dass die Verwechslungsgefahr zwischen den beiden Methoden nicht zu übersehen ist:
Das bewehrte Denken in Polaritäten und ihren Ausgleichsformen, welche das Gegeneinander in einem Dritten aufheben (bzw. auflösen) - stellt eine große Versuchung dar, mit dem Denken in Paradoxien und ihren unauflösbaren Widersprüchen und Ambivalenzen verwechselt zu werden. Eine solche Verwechslung gibt es im Falle der Tiefenpsychologie und Psychoanalyse tatsächlich. Und die neue Sicht auf die seelischen Phänomene fällt dabei gleichsam wieder ein Stück zurück, zurück in die altvertrauten Formen der klassisch-naturwissenschaftlich Modellbildungen.
Das Märchen hilft uns aber auch hier im Verstehen weiter. Etwas bleibt von dem Neugefundenen zurück - wenn auch in verwandelter Gestalt: Im Märchen hatte das weise Weiblein dem Zweiäuglein geraten, nach den Innereien des geschlachteten Zickleins zu fragen und diese vor dem Hause zu vergraben. Und wie wir wissen, ging aus den Eingeweiden am nächsten Tag ein Baum mit den tollsten Früchten hervor. Es ist ein Baum mit silbernen Blättern und goldenen Früchten, die aber kein anderer als nur Zweiäuglein brechen kann. Der Baum schmückt zwar das Haus der Familie („Medizinische Wissenschaft“), die Früchte kann aber kein anderer als Zweiäuglein von ihm holen. Ebenso erging es der neuen, tiefenpsychologisch zu nennenden Methode und Wissenschaft vom Seelischen. Die neuen Erkenntnisse entzogen sich, genauso wie die tollen Früchte im Märchen, einem generellen Zugriff der damaligen Psychiatrie und Neurophysiologie. Sie konnten die neuen Entdeckungen nicht wirklich in das Eigene Denken übersetzen. Diese blieben ihnen im Wesentlichen fremd. In den nachfolgenden Jahren versuchte man ersatzweise durch das Auffinden der hirnphysiologischen Voraussetzungen (z.B. Spiegelneuronen) die neuen Phänomene immerhin zu bestätigen.

Den vertrauten Ort verlassen
Das Neue musste den alten Ort verlassen, an dem die beiden anderen Haltungen und Methoden zu Hause waren, die sich für die Vorgehensweise eines Zweiäugleins gleichsam schämten. Unterstützung erfährt die neue Methode wie im Märchen nicht durch die Familie, sondern sie erhält sie von einem Ritter. Sie bittet darum, mitgenommen zu werden, um von dem Ort fortzukommen, an dem es für sie keine Entwicklung mehr gibt und sie verzichtet dabei auf andere Belohnungen, die ihr für die goldenen Früchte zur freien Wahl offen gestanden haben. Wichtig ist auch, dass es hier ein Ritter ist, mit dem sie wegziehen kann und nicht ein Königssohn, der in einem Märchen meist für das erreichte Ziel steht. Der Ritter ist eher ein Hinweis darauf, dass es um einen liebenden Schutz geht und um die Bereitschaft, etwas zu erstreiten und zu verteidigen. Die Entwicklung, soll hier noch nicht als abgeschlossen verstanden werden. Eher geht es darum, dass an dieser Stelle der Entwicklung ein ganz neues Kapitel noch aufgeschlagen werden muss. Hierzu erzählt das Märchen aber nichts mehr im Detail; es gibt nur einen Hinweis darauf, wo die Entwicklung hingeht und voraussichtlich am Ende stehen wird. Wir erinnern uns, nach einigen Jahren stehen die inzwischen alt gewordenen Geschwister vor der Tür des Zweiäugleins, das sich inzwischen in einem eigenen Zuhause eingerichtet hatte. Die Schwestern werden von Zweiäuglein gut aufgenommen und gepflegt, so dass sie ihr grobes Handeln in der Vergangenheit bereuten, und eine Bleibe bei ihr finden konnten. 

(Fortsetzung 4/5)

Autor: Werner Mikus

Das Märchen zum Nachlesen


Kommentare

  1. Lieber Werner ! Was mich zunächst immer irritiert ist das Freud-Bashing, hier die Kritik an Mikus' Freud. Hat den nicht schon Peter Robert Hofstätter alles gesagt, was zu dem Thema gesagt werden kann ?
    http://schrimpf.com/texte2/freud.html
    Letztlich gilt das für alle Systeme/Lehren (dass die Missverständnisse des Leibes sind).
    Märchen sind heilsam und freilich gibt es Entwicklungs-Märchen. Der Mann, der Fortschritte zu machen versteht (ille se profecisse sciat) kommt aber an eine Grenze. Jesus z. B. hieß eigentlich Josua (aramäisch). Dass er gekreuzigt wurde, wurde nicht bezweifelt, aber . . . Mohammed war ein Karawanen-Räuber . . . Juden, Christen, Muslime, alle warten sie. Ich sitze auch hier, wartend, doch auf was ? Annegret wird sagen: "Das hat er von Nietzsche gestohlen !"

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  2. -
    Lieber Camillo,
    Die Entstehung einer Tiefenpsychologie, so wie ich sie hier - mit dem Blick auf das Denken in Paradoxien - schildere, ist doch kein Freud-Bashing. Liest Du wirklich mit?

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  3. Deine Ausführungen über "die Welt die war" sind unverständlich. Was ist "eine abgeschottete Eigen- und Insel-Welt" ? Und wo ist "außen" ?

    Es gibt keine Zeit also auch kein Gestern und kein Morgen, nur die Gegenwart = das immerwährende Jetzt. - Die Zeit ist auch nur eine Moral (das ist ein Glaube, der Menschen verblendet. Credo quia absurdum). Fortschritt, Evolution, Entwicklung, das sind Selbsttäuschungen. Der Glaube ist beim jüngeren Menschen erlaubt. Im Kollektiv ist er schädlich (Eschatologie, Warten auf den Messias). Die Mitmenschen dürfen die Welt ausbeuten/verderben, weil sie ja sowieso bald endet ? - Ist "die Tiefenpsychologie" denn etwas anderes als eine Variante der Theologie ? Vocatus atque non vocatus audit.

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  4. Zweiäugleins Welt war auch nicht die 100%ige Insel es gab auch nicht die 100%ige Abschottung . sehr ähnlich war es zur Entstehungszeit der Psychoanalyse. Dieser Zirkel, der da entstand war ebenfalls von der Wissenschaftsgemeinschaft, der Familie abgesondert, aber er hatte was Geheimnisvolles, das drang sehr wohl nach außen und am Ende gab es Früchte, die von keinem übersehbar waren, die aber keiner außer Zweiäuglein brechen konnte. Das neue Denken, was mit der Psychoanalyse aufkam (und um das geht es hier, andere, ebenfalls wichtige, und im Großen und Ganzen parallel hierzu stattfindende Veränderungen im Denken dabei nicht schmälern wollend) musste erst mal einen Ort für sich finden, wo das Denken nicht wieder zurückgedreht wird (unters Fass mit Zweiäuglein). Aber so weit sind meine Ausführungen ja noch nicht gediehen. Die brauchen eben auch etwas "Zeit". :)

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