Posts

Amerikas Superioritätsanspruch mit dem Trumpsymptom

Bild
  Superioritätsanspruch - moralisch maskiert oder zur Schau getragen? Gibt es den typischen Amerikaner? Als einzelne Person nicht. Aber er lässt sich über ein vom Einzelnen je verschieden mitgetragenes Gesamtbild beschreiben. Und in diesem Sinne kann man unter der Perspektive der Emotionalität z.B. Folgendes von ihm sagen: Er verkörpert einen moralisch maskierten Superioritätsanspruch. Mit einem Überlegenheitsanspruch (Superiorität) möchte er sich allerdings nicht so gerne in Verbindung gebracht sehen. Und das ist der Grund dafür, dass er sich in der Gestalt des situierten braven Amerikaners ein unschuldiges Gesicht verschafft. Das Ergebnis ist fatal! Wie der grade beendete Wahlkampf zeigt, macht das z.B. die Wählergunst besonders anfällig für eine direktere und paradoxer Weise auch "ehrlichere" Variante eines hoch ansprüchigen Selbst. Vor allem dann, wenn die Verkörperung dieser Variante an Gemeinheit und Hässlichkeit so viel zu bieten hat, dass sie in Richtung eines Auf...

Mensch und Wirklichkeit

Bild
  Mensch und Wirklichkeit Wir können uns fragen: Wie steht der Mensch zu einer Wirklichkeit, die mit ihm zusammen und weit über ihn hinaus existiert? Ist er eingebettet in eine Welt, in der alles, was schon geschehen ist und noch geschehen wird, in irgendeinem Sinne vorherbestimmt ist, oder steht er - wenn auch auf eine noch nicht erklärliche Weise - über derselben? Wir können uns aber auch die folgende Frage stellen: Sieht das Verhältnis von Mensch und Wirklichkeit nicht vielleicht ganz anders aus? Wir Heutigen kommen weitgehend einheitlich in einem bestimmten Bild von diesem Verhältnis überein. Und dieses, will ich im Folgenden durch ein Gleichnis zur Darstellung und in die Krise bringen.  Ein Gleichnis Stellen wir uns das folgende Geschehen vor: Die Eltern einer Familie mit 4 Kindern, die noch alle zuhause wohnen und im Schulalter sind, erhalten unerwartet durch einen besonders glücklichen Erfolg im familieneigenen Geschäft einen großen Geldbetrag. Davon erzählen sie den Ki...

Hin zu einer Psychologie des Atmosphärischen

Bild
      Hin zu einer Psychologie des Atmosphärischen   Neueinschätzung der unbewussten Anteile in unserem Erleben Erleben und Verhalten sind wie zwei Seiten von ein und derselben Sache: Von einem Verhalten können wir auf ein bestimmtes Erleben schließen und umgekehrt von einem Erleben auf ein Verhalten, das diesem Ausdruck verleiht. Manche Anteile im jeweiligen Erleben und Verhalten sind uns bewusst, andere wiederum nicht. Das war uns schon immer bekannt, aber erst Freuds gelungener Versuch, im Psychischem etwas zu sehen, das ein durchgängiges Wesen hat, so wie die Gravitation, die sich ja auch nicht des nachts von der Erde verabschiedet, brachte eine Wende. Das Interesse wechselte von den bewussten Anteilen unseres Erlebens auf die unbewussten, die entweder direkt zu beobachten oder auf die eine oder andere Weise über den Kontext zu erschließen sind. Sigmund Freuds Entwurf von einer durchgehend wirksamen seelischen Natur führte auch außerhalb der Psychoanalyse...

Existieren ist Auslegen der Wirklichkeit

Bild
  Zweierlei Betrachtungsweise Alles, was existiert, legt die Wirklichkeit auf die ihm eigene Weise aus. Erst dadurch erhält es eine Existenz unter allen möglichen Existenzen. Es tritt aus der sonst gegebenen Beliebigkeit (Alles ist Nichts) heraus in die Bestimmtheit hinein.  Wir haben uns jedoch daran gewöhnt, das etwas anders zu sehen. Wir gehen von einer Dreiecksbeziehung aus: Hier das existierende Ding (Ding i.w.S.), da die Welt aus der es hervorgeht und dort der Beobachter, der es in ein Bild bringt. Die Welt und der Beobachter machen aus dem Ding etwas (sie sind es also, welche die Wirklichkeit der jeweiligen Sache auslegen). Von diesem Verstehensmodell aus hat der Beobachter eine zweitrangige Position. Er schaut darauf, was die Welt aus dem Ding macht. Er ist wichtig im Nachvollziehen und Würdigen dieser Zusammenhänge und darf bildbeschreibend auf eine unvermeidlich subjektive Weise noch etwas mit hinzutun. Das sogenannte Ding hat im Extrem also zwei Arten von Existenz:...

Wirklichkeit ist emotional verfasst

Bild
  Geschichten sind universal ...  sie sind der Stoff aus dem die erlebbaren Zusammenhänge bestehen. Erlebbare Zusammenhänge ereignen sich immer in Form von Geschichten (Geschichten im weitesten Sinne). Sie wollen uns etwas erzählen und beschreiben. Dabei haben sie die Wirkung von Gleichnissen. Und das ist der Grund, weshalb wir in allen entsprechenden Zusammenhängen auch von Bildern (Bildern im Sinne von Gleichnissen) sprechen. Der Name Bildanalytische Psychologie ist davon abgeleitet; er will nicht, wie man glauben könnte, bevorzugt auf die optischen Bilder hinweisen, die natürlich auch ihre Geschichten erzählen und jeweils auch als Gleichnis für etwas Auserzählbares stehen. Auch die materiale Natur erzählt Geschichten Die erlebbaren Zusammenhänge, wenn wir sie denn in der ihr eigenen Form beschreiben, stellen sich immer als Geschichten dar, oder anders ausgedrückt: in einer ihrem Wesen nach bildhaften (sprich: gleichnishaften) Form. Das ist ganz unabhängig davon, ob di...

Wirklichkeit stellt sich her

Bild
  Wirklichkeit stellt sich her Deutung findet in unseren Taten statt Alles was wir tun, legt die Welt aus, so wie es sonst jede explizite Deutung auch tut. Und soweit unser Tun an Reaktionen interessiert ist, geschieht das Ganze immer so, als ob es die Welt wie in einem Nebenbei zu anderen Handlungsmotiven auch auf dieses Bild hin befragen wollte. Unser Handeln „bekennt sich“ gewollt oder ungewollt zu einem bestimmten Bild von Wirklichkeit, das zu einer darauf bezogenen Reaktion herausfordert. Wir können gar nicht anders. Alles, was uns inhaltlich dann entgegentritt, nehmen wir, wenn auch nicht sprachlich gefasst, als eine Antwort auf die von uns dabei immer auch mitgestellte Frage. Im weiteren Fortschreiten unseres Umgangs mit dem Geschehen legen wir alles, was wir erfahren, auch als eine Antwort auf die vorausgegangenen impliziten und das Kontextuelle betreffende Fragen aus. Wir machen das aber nicht bewusst – auch wenn uns das durch ein innerliches Bilden von entsprechenden Sät...

Wirklichkeit will sich outen - die Bedeutung einer Haltung im Beschreiben

Bild
  Wenn richtig und falsch im Zentrum stehen Ausgangslage: Wir beschreiben einen Vorgang, ein Geschehen, ein Ereignis oder ein „Ding“. Jemand anderes, der den gleichen Vorgang, die gleiche Sache, das gleiche „Ding“ sieht, hält die Beschreibung aber für falsch. Jetzt kann man streiten: Vielleicht hat der andere eine andere Perspektive auf die gleiche Sache und sei nur deshalb zu einer anderen Feststellung gekommen. Man könnte aber auch wie folgt argumentieren: Die Voraussetzung, dass eine gleiche Sache in beiden Fällen vorliege sei falsch. Es läge nämlich niemals eine gleiche Sache vor, weil jede Sache doch immer nur in irgendeiner individuellen Auslegung oder Wahrnehmung existieren könne. Diesem Argument entgegentretend könnten wir uns aber wiederum ernsthaft die Frage stellen, ob nicht überhaupt erst einmal etwas vorzuliegen habe, bevor es im Weiteren durch eine menschliche Wahrnehmung realisiert werden kann. Und wenn man geneigt ist, diesem Argument zu folgen, kann man sich ebenso...