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Entwicklungstherapie

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unter dem Symbol 📑 gibt es  hilfreiche Beispiele zum Text. Diese werden laufend ergänzt. - Eine Ausbildung und die Psychologie dahinter Es existiert eine Ausbildung (Weiterbildung) zum Bildanalytiker und Entwicklungstherapeuten. Diese wird seit mehr als 25 Jahren auf dem Hintergrund einer bildanalytischen Psychologie angeboten und seit dem, vorwiegend im Kölner Raum, erfolgreich durchgeführt. Im Folgenden will sich das Konzept der Ausbildung und der Psychologie dahinter für alle, die sich hierfür interessieren, in eine gut informierende und verständliche Darstellung bringen. Drei wichtige Fragen Was ist mit Entwicklungstherapie gemeint? Entwicklungstherapie meint die gemeinsame Arbeit eines Entwicklungstherapeuten (E-Therapeut) mit einer Person, die entweder in psychische Schwierigkeiten geraten ist oder etwas Besonderes für ihre Persönlichkeit tun will. Ziel dieser Arbeit ist es, die gelebten Geschichten des Therapiesuchenden zu erkunden, sie auf ihre Veränderungsspielräume hin

Botschaft des Zauberlehrlings

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Existenzielle und überformende Zusammenhänge Wir haben uns daran gewöhnt, die Welt in zwei Bereiche zu teilen: in die Welt der wirklichkeitsbegründenden (die existenziellen) und in die der wirklichkeitsüberformenden Zusammenhänge. Mit den ersteren sind alle Verhältnisse gemeint, die in der Naturwissenschaft und in ihren verschiedenen Bereichen zuhause sind (das Physikalische, Chemische, Biologische z.B.). Die wirklichkeitsüberformenden Zusammenhänge haben in den Geistes- und Kulturwissenschaften ihren Ort (das Philosophische, das Psychologische, oder auch das Soziologische z.B.). Letztere finden aber eine deutlich geringere Wertschätzung in der Welt. Grundhaltung, die etwas getrennt halten will. Was könnten die Gründe für die geringere Wertschätzung sein? Dieser Frage bin ich mithilfe einer Analyse des Atmosphärischen nachgegangen. Den existenzbegründenden (naturwissenschaftlichen) Zusammenhängen haftet etwas Unerreichbares, Überirdisches an. Es ist das, was im frühen Mittelalter da

Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen - Weltgemeinschaft und Ukrainekrieg

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Zeitenwende und Zugang über ein Märchen Die Welt hat sich verändert, mit einem Schlag. Die politische Atmosphäre in ihr ist spürbar eine andere geworden und das wohl unumkehrbar. Im Folgenden will ich versuchen, mit einem bildanalytisch-psychologischen Konzept ein Verstehen herauszuarbeiten und eine Einschätzung wagen, wie mit der veränderten Wirklichkeit umzugehen ist. Das Grimm‘sche Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen, wird dabei die Rolle einer Formel übernehmen, welche die einzelnen Aspekte und Ergebnisse in einer überschaubaren Weise zusammenbringt.                   Bild von Paul Brennan auf Pixabay      Im Märchen versucht jemand vergeblich, das Fürchten zu lernen. Aber das Märchen macht sich über diesen Versuch lustig und will zeigen, dass es dem Protagonisten in der Geschichte um etwas Anderes geht: Eigentlich möchte er jemand sein oder werden, der mit Mut auf bedrohliche Situationen zugeht und nicht furchtlos und ungerührt wie ein Automat. Vor allem nicht

Ein Grimmsches Märchen und ein Zufall verbünden sich politisch (2014 auf der Bühne Ukraine-Europa-Russland).

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  Beispiel für ein atmosphärisches Wetterzeichen: Im Mai 2014 gab es im European Songcontest einen Gewinnersong mit dem Titel "Rising like a Phoenix", der über die Anspielung an ein Grimm‘sches Märchen eine atmosphärisch dichte Verbundenheit in der politischen Großwetterlage spürbar machte – auch wenn es zuvorderst um einen Musikwettbewerb und ein entsprechend anderes Thema gegangen war. Für die aktuelle Lage im oben genannten Problemfeld heute fehlt uns eine vergleichbare atmosphärische Verdichtung - aber wir sind nicht mehr weit davon entfernt. Worum ging es damals? Zu Beginn des Jahres 2014 sah es schlimm aus in der Ukraine.   Die Welt war beunruhigt über die Einmischung Russlands in die Angelegenheiten der Ukraine. Diese stand seit sechs Jahren in Verhandlungen mit der EU und hatte eine Freiheitsbewegung hervorgebracht. Man fühlte sich zum Westen hingezogen und wollte sich losmachen vom Gegängeltsein durch eine Autokratie und auch von der direkten Einmischung Russlands (M

Kennzeichen einer strukturellen Psychotherapie

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Die Kennzeichen einer strukturellen Psychotherapie (aus bildanalytischer Perspektive gesehen) (1) Die Therapie als Bühne. Die strukturelle Psychotherapie ist der Ort, an dem es wie in der Zwischenwelt eines Theaters zur Aufführung eines Problemstückes kommt. Im Mittelpunkt stehen die seelischen Zusammenhänge eines Klienten in ihrem konkret gelebten und ganzheitlichen Sein. (2) Die therapeutische Arbeit besteht darin, die im Klienten latent vorhandenen Veränderungsspielräume erfahrbar zu machen, damit dieser sie mittelfristig in seinem Umgang mit der Welt aufnehmen kann. (3) Der Therapeut spielt in der Aufführung des besagten Problemstücks als jemand mit, der paradoxerweise nicht mitspielt. Das geschieht, indem er den Zwängen, welche im „Spiel“ des Therapieklienten vorgegeben sind, nicht vollständig folgt. Vielmehr wählt er an entscheidender Stelle eine andere miteingeschlossene Reaktionsmöglichkeit, die es dem Gegenüber möglich macht, seine Sache frei vom verfestigten Muster weiterzu

Zweimal hingesehen

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Haben wir es bei der Virusbedrohung etwa mit dem schwarmartigen Auftreten einer nicht enden wollenden Masse von gierigen Kleinstwesen zu tun, die sich wie die Vampire an unserer Existenz zu schaffen machen? Wir hätten es mit zwei Geschichten in einer zu tun. Die erste Geschichte würde uns auf die klassischen Vampirfilme verweisen: Ihr zufolge sollte es uns im Pandemiegeschehen darum gehen, über ein magisches Handeln und über die Anwendung ausgesucht archaischer Gewalt, etwas für die endzeitmäßige Befreiung zu tun. In dem Bild vom schwarmartigen Auftreten dieser Plagegeister steckt aber auch der Hinweis auf eine andere und zwar ebenfalls bedenkenswerte Geschichte. Es ist ein Hinweis darauf, dass wohl nicht das einzelne Virus und auch nicht die Anzahl der Einzelnen in Wahrheit unser Problem darstellt. Es ist vielmehr das übergeordnete Ganze, in welchem der einzelne Virus aufgeht (Bildung einer „Individualität“ höherer Ordnung, bekannt auch als Schwarmintelligenz oder kollektive Intelli

Die Corona-Grätsche

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  Wirklichkeit als Totale und  Perspektivisches Aufgehobensein  Wie in St. Exupérys Erzählung vom kleinen Prinzen ist der Mensch in der Begegnung mit Covid-19 einer Erfahrung ausgesetzt, die ihn verstört und zu einer Entscheidung zwingt: Entweder erkennt er an, dass gerade das ihm Wichtigste auf Unverfügbarkeiten gebaut ist, oder er lehnt eine solche Realität sich selbst verleugnend ab. Atmosphärisches Der kleine Prinz, wie er auf seinem Planeten steht mit einer Rose zu seinen Füßen, die ihm einiges zu bedeuten scheint, setzt eine Stimmung ins Bild, die ich atmosphärisch mit der Lage in Verbindung bringe, in der wir uns angesichts der Corona-Pandemie befinden.  Für den kleinen Prinzen aus der gleichnamigen Erzählung von St. Exupéry ist eine Rose dazu da, ein bewunderns- und begehrenswertes Gegenüber zu sein, das uns ebenso freudig erregen wie auch traurig stimmen kann.  Eines Tages erfährt er nun aber, dass eine Rose jenseits seiner kleinen Planetenwelt ein Objekt des Marktes ist, das