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Es werden Posts vom September, 2025 angezeigt.

Das Phänomen Israel und das Drama Nahost

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  Eine bildanalytische Betrachtung ohne Anspruch auf Vollständigkeit Eine Besonderheit des Judentums  Das Judentum ist sowohl eine Religion als auch ein Volk. Allein, weil man von einer jüdischen Mutter geboren wurde ist man ein Jude und das heißt: Teil eines Volkes und zugleich Teil einer jüdischen Glaubensgemeinschaft. Der Jude ist darin frei, in welchem Staat er sein volkseigenes Wesen und seinen besonderen Glauben (seine verbindliche Religion) leben will. Ein Franzose ist dagegen nicht durch die Geburt von einer französischen Mutter Teil einer französischen Religiosität und auch nicht Teil von einer nicht an ein festes Territorial gebundenen Volksidentität.  Territorialität   Das Thema Territorialität muss für das jüdische Volk und seiner Geschichte eine immer schon ganz besondere Rolle gespielt haben – spätestens seit der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem 70 n. Chr. durch die Römer und der nachfolgenden Zersiedelung in alle Welt. Dabei hat sich eine na...

Das Drama um Palästina und die "Krankheit" dahinter

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  Kolonialität als seelisches Prinzip Vielleicht täuschen wir uns, wenn wir den Konflikt zwischen Israel und Palästina als ein Gegenüber von Sehnsucht nach Rückkehr und Bedürfnis nach Sicherheit auf der einen Seite und Enteignung und Entwürdigung auf der anderen Seite deuten. Denn was wir hier tatsächlich erfahren, ist die festgefahrene Wirkung eines Prinzips, das wir eigentlich als überwunden angesehen haben, das Prinzip des Kolonialen – jenes unbefragten Groß- und Mächtigseins, das sich wie ein Krankheitserreger in die Geschichte des Nahen Ostens eingeschrieben hat. Denken wir mal alternativ zum Kolonialen: Die Frage „Wer gehört wohin?“ ist keine statische, sondern eine, die sich in echten Auseinandersetzungen und auf Augenhöhe in der Wirklichkeit zu versuchen hat. Auf diese Weise nur entstehen echte Nachbarschaften, Lebenswelten, Länder. Doch das koloniale Prinzip verweigert diesen Prozess. Es stellt sich darüber, beansprucht Deutungshoheit und Raum, ohne sich dem Dialog zu ...