Friedensvermittlung Trumps - ein Gleichnis
Bilder und ihre Geschichten führen Regie
Eine Geschichte
Stellen wir uns eine Stadt vor, in der zwei Immobilienbesitzer existieren, der eine im Westen, der andere im Osten der Stadt, im Folgenden Immobilienmogul West und Ost genannt. Beide bieten ein lebenszeitlich gesichertes Wohnen an, das man sich als ein unkündbares Mietwohnen vorstellen muss. Der Immobilienmogul West z.B. gewehrt 49 Staaten auf seinem Amerikanischen Grund und Boden ein - im Bild des Wohnens gesprochen - unkündbares Wohnrecht. Die gleiche Art von Zugehörigkeit auf russischföderativem Boden gewehrt der andere Mogul einer Zahl von 85 Staaten.
Bleiben wir in der Wohnanalogie, dann
sehen wir, dass es neben dieser Art zu wohnen noch eine andere Art gibt, und
zwar die des Wohnens im Eigentum. Diese ist vom Immobilienbesitz irgendwelcher
Großen unabhängig. Denken wir z.B. an eine Familie, die sich durch Erbschaft,
Kauf, oder Eigenleistung ein Heim erworben hat.
Zurückübersetzt auf die Ebene der
Staaten und ihres möglichen Eingebautseins, müssen wir feststellen, dass es
auch Staaten gibt, die wie Spanien, Frankreich, Italien oder Deutschland, nicht
in den Besitz einer über sie hinausgehenden nationalen Einheit aufgehen,
sondern im Ganzen ihr eigenes Ding vertreten und das mit größerer oder
kleinerer Unterstützung tatsächlich auch umsetzen. Es ist wie ein Wohnen im
Eigenheim.
Jetzt aber wieder zurück auf die Ebene
der konkreten Eigenheimbesitzer dieser Stadt, in der die beiden
Immobilienmogule ihr Unwesen treiben. Irgendwann schließen sich die
Eigenheimbesitzer in meiner Geschichte auf eine selbstbewusste Weise zusammen,
um sich gegenseitig in ihrer Unabhängigkeit nachhaltig zu unterstützen. Als
Analogie können wir hier den Zusammenschluss einer Mehrzahl europäischer
Staaten zu einer Europäischen Union, der EU, sehen.
Eine Entwicklung findet statt
Gehen wir also weiter
in der Geschichte, die ich hier erzähle: In der Folge stellen wir fest, dass
die Substanz des Eigentums der Eigenheimbesitzer wächst und gedeiht und dass dies
auch für alle in der Stadt sichtbar wird. Zur gleichen Zeit aber geraten die
beiden Immobilienmogule mehr und mehr in Schwierigkeiten. Dem einen droht wegen
einer nicht enden wollenden Verschuldung irgendwann die Notbremse ziehen zu
müssen - auch mit katastrophalen Folgen für die Stadt im Ganzen. Und dem
anderen droht schlicht und einfach ein verwaltungstechnischer Zusammenbruch
oder Konkurs, wie ihn die Vorgängerfirma wenige Jahre zuvor noch erfahren musste.
Folgendes passiert
Der Immobilienmogul aus dem Osten der Stadt legt sich mit einem der vielen
Eigenheimbesitzer in einer besonders drastischen Weise an. Er holt sich
zunächst mit einer Horde „angeheuerter Bauarbeiter“ ein vormals geschenktes
Stück Land zurück, das an Zeiten erinnert, in denen die beiden noch als Paar
zusammen waren. Und acht Jahre später - wahrscheinlich, weil sich der
Bestohlene nicht wirklich wehrt - schickt der Immobilienmogul Ost jetzt einen „Spezialtrupp“
in das Grundstück des Nachbarn, um es im Ganzen zu besetzen; gewaltsam und ohne
Rücksicht auf alles, was sich ihm entgegenstellt. Das Vorgehen ist
vandalistisch. Bisher wurde ca. ein Viertel des gesamten Grundstücks auf diese
Weise zerstört und besetzt.
Das Rechtfertigungsmuster
Den eigenen Bewohnern erzählt der Ostmogul,
dass der von ihm heimgesuchte Eigentümer auf einem Grundstück wohne, das früher
mal sein eigener Besitz gewesen sei. Ein weiteres Argument, was er einsetzt
ist: Der überfallene Eigentümer habe das Grundstück so verwahrlost, dass es nur
durch diese Spezialoperation noch gerettet werden kann. Zu der Inbesitznahme
wesentlicher Teile seines Grundstückes gehöre aber unbedingt auch der Entzug
der eigentumsbezogenen Verfügungsrechte, denn der betreffende Besitzer sei nur
eine Marionette großmächtiger Immobilienhaie, die eine Feindschaft gegen den heimischen
Immobilienmogul hegen und ihm substanziell schaden wollen. Die vielen Nachbarn
neben dem Überfallenen stehen wie geschockt da. Der Eigenheimverbund sammelt
für das überfallene Mitglied und macht ihm Geschenke, die der Verteidigung
gegen die menschenverachtende, nicht enden wollende Zerstörung und Landeinnahme
dienen sollen.
Die Wende, die sich die Wende ersparen will
Jetzt tritt der Immobilienmogul West auf den Plan und bietet sich als
Friedensstifter an. Er bietet dem aggressiven Mogul Ost, in welchem er vorher
immer den Feind und Konkurrenten gesehen hat, einen Deal an und stellt ein gemeinsames
Geschäftemachen in Aussicht. Vielleicht sagt er ihm: „Die Stadt ist doch noch
nicht voll erschlossen! Das Wohnen im Trumptower und im Völkischen einer russischen
Mir sind noch immer Top. Wir lassen uns vom Eigentümerklub nicht entmutigen, im
Gegenteil, wir treiben den Verein in innere Auseinandersetzungen hinein und dabei
auseinander und breiten im Weiteren unseren Einfluss in der Stadt aus.“
Mogul West versucht Mogul Ost mit dem einen oder anderen Geschenk dazu zu
überreden, aus der „Hausbesetzerszene“ auszusteigen. Für den überfallenen
Hauseigentümer und die mitbetroffene Eigentümergemeinschaft ist das völlig
unerwartete Situation: Bisher stand der Mogul West immer auf der Seite der
Eigenheimbesitzer. Erst als diese einen eigenen, erfolgreichen Machtblock
gebildet haben und die moguleigene wachsende Verschuldung immer heikler wird,
zieht sich der Immobilienmogul West aus der für ihn jetzt nur noch
kostspieligen Rolle zurück.
Der Verbund der Eigenheimbesitzer muss von nun an selbst in der Lage sein, sich solcher Überfälle zu erwehren, also auch ohne „Drohung mit dem großen Bruder“. Das stellt so ungefähr die gegenwärtige Lage dar. Es ist eine sehr schmuddelige aber für großformatige Entwicklungen übliche Geschichte, brutal und unglaublich bis in alle ihre Einzelheiten und Zufälligkeiten hinein. An die Staaten der EU: Packt es an, ihr Eigenheimbesitzer und steht zu der Herausforderung, die ihr für die Welt und ganz konkret für die beiden benannten Immobilienmogule offenbar darstellt.
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