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Teil 2/5: Denken in Paradoxien und psychodoxen Ordnungen

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Drei Methoden und ein Problem Dieses geheime Verstehen von Seelischem (Zweiäuglein-Natur), mit der wir im Allgemeinen ganz gut zurechtkommen, denken wir uns nun von zwei abweichenden Methoden umstellt, die damals das ernsthafte und wissenschaftliche Umgehen mit dem Menschen bestimmten. Und bevor ich diese beiden Methoden oder Konzepte im Bild des Einäugleins und des Dreiäugleins erörtern möchte, will ich noch schnell den Schauplatz nennen, an dem diese auf eine Neubelebung der Zweiäugleinmethode gestoßen sind.   Mit dem Ort ist die Psychiatrie gemeint, so wie sie vor ca. 120 Jahren ausgesehen hat. Wir können sagen, dass sie damals noch ein recht peinliches Feld für die Ansprüche einer Wissenschaft war: Der Psychiater stand in der Hierarchie der Medizin, ähnlich wie das Zweiäuglein in seiner Familie rangmäßig ziemlich weit unten. Kranken, in denen man oftmals nur Simulanten sah, glaubte man weitgehend mit Apellen an die Vernunft oder mit kalten Bädern u.ä. begegnen zu müssen. De

Denken in Paradoxien und psychodoxen Ordnungen

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Der folgende Beitrag ist inzwischen in der Fachzeitschrift  "Entwicklungstherapie" (Heft 2012) erschienen.  Hier ist er in 5 Teilen und mit anderen (nämlich Internet-verlinkten) Bildern zu lesen: (Teil 1/5) Paradoxie als unauflösbarer Widerspruch Paradoxien lassen sich unter vielerlei Gesichtspunkten betrachten, z.B. unter sprachlichen, inhaltlich-faktischen oder auch unter rein logischen Gesichtspunkten. Eine solche systematische Art der Betrachtung des Paradoxiebegriffs möchte ich hier aber nicht entwickeln. Ich gehe im Folgenden vielmehr der Frage nach, welche Rolle und Bedeutung die Paradoxie oder das Denken in Paradoxien für die Wissenschaft der Psychologie in ihrer Entstehung und Weiterentwicklung hat. Mein eigenes psychologisches Denken folgt dabei einem bildanalytischem Konzept. Dieses setzt, wie ich zeigen werde, das psychologische Denken, so wie es sich bis heute entwickelt hat, auf eine konsequente Weise fort. Und dabei spielt die Paradoxie, und wie i

Improvisationsbereite Kommunikation - Teilhabe

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Wir leben in einer  produktorientierten Welt. Wenn wir etwas genauer hinschauen, spüren wir aber auch, dass es eine Entwicklung davon weg gibt. Diese Entwicklung geht auf eine  k ommunikationsorientierte W irklichkeit  zu. Das entspricht einer gewaltigen Veränderung. Wer ärgert sich nicht über das Geschwätz in unzähligen Diskussionen, das sich vor unseren Augen im Fernsehen z.B. abspielt (Redeschlachten, Totschlagargumente, sich gegenseitig ins Wort fallen, Abspulen von Parolen etc.). Kommunikation begegnet uns hier in einer verkrüppelten Form, die lösungsfixiert immer die gleichen Schemata bedient. Mit dem Reiferwerden der neuen Medien (Internet, Communities) und einer neuen Generation, die sich darin schon von Klein an bewegen durfte, hat sich aber eine neue, spielanaloge Form der Kommunikation entwickelt. Eine kreative Präsenz und improvisationsbereite Lebendigkeit kommt dabei mehr und mehr zum Zug. Das spielanaloge und improvisationsbereite Kommunizie